Malör und ehem. Brennerei Kuipers
Geselligkeit im Schatten des Kirchturms
Wir stehen hier an der Kreuzstraße, dem Kreuzungspunkt der vier wichtigsten historischen Wege durch die Ortsmitte – gleichzeitig Knotenpunkt der örtlichen Kneipenkultur. Schon im Mittelalter kaufte der Fürstbischof von Münster bei seinen Reisen in den Norden in Emsbüren Bier für sein Gefolge. Die wichtige Kreuzung verband bis zu 20 Kneipen in Emsbüren – eine sagenhafte Versorgung für durstige Besucher und Bürger. Am Standort der heutigen Kneipe „Das Malör“ wurde im Mittelalter ein Steinwerk erbaut. Teile davon sind noch heute im Keller erhalten und sorgen für eine urige Atmosphäre. Dem Steinwerk wurde ein Fachwerkhaus vorgelagert, das schon im 14. Jahrhundert als Gaststätte und Herberge diente, in der sich viele Menschen in geselliger Runde trafen. Bei Kirchwegen von bis zu einer Stunde waren die Kneipen ein wunderbarer Ort für eine Pause. Im Laufe der Zeit gab es zwischen dem Hotel Evering und der Bahnhofstraße insgesamt 14 Kneipen, die so manchen Besucher auf einen beschwerlichen „Kreuzweg“ von Kneipe zu Kneipe schickten.
Historische Gebäude im Ortskern
Wer jetzt dem Dahlhok folgt, sieht links die ehemalige Buchbinderei und Buchhandlung Fröhlich, heute Immobilien Hüsing, und dahinter die Kirchenmauer. Direkt gegenüber an den zwei Häusern mit den schmalen, hohen Giebeln gibt es eine Infotafel, die die Historie der Gebäude näher erläutert.
Das Haus mit dem hübschen Rundbogen ist heute ein Wohnhaus. Bis in die 80er Jahre war auch hier eine Gaststätte untergebracht, in der es muntere Trinkrunden gab – das Haus Kuipers. Zusätzlich bewirtschaftete die Familie Kuipers eine Brennerei, eine Dampfmühle und eine Getreidehandlung. Die Hochprozentigen „Kuipers Korn“ und „Kuipers Oldbeere“ waren über die Grenzen Emsbürens hinaus bekannt. Den Werbeslogan der Brennerei kennt in Emsbüren fast jeder, auch wenn die Brände heute nicht mehr hergestellt werden. Es ist der Satz mit den fünf K‘s: Kuipers Korn kennt keinen Kater.