Bürgerbus rollt seit zehn Jahren durch Emsbüren
Zum Arzt, zum Einkaufen oder ins Café: Seit 2008 rollt der Bürgerbus Emsbüren für uneingeschränkte gesellschaftliche Teilhabe zuverlässig quer durch die 140 Quadratkilometer große Flächengemeinde. Das mit Tag der offenen Tür verbundene Jubiläum des im Landkreis Emsland nach wie vor einzigartigen Bürgerbus-Vereins wurde jetzte auf dem Heimathof in Emsbüren gefeiert.
Bürger fahren für Bürger
„Bürger fahren für Bürger“: Dieser ehrenamtliche Gedanke hat sich allen Unkenrufen zum Trotz durchgesetzt, dies vor allem dank des außergewöhnlichen Engagements der früheren und der aktuell 15 aktiven Fahrer nebst zweier „Feuerwehrkräfte“. Dass die „Bürgerbus“-Erfolgsgeschichte nicht nur in der Vergangenheit, sondern auch in der Zukunft noch viele Kapitel füllen wird, ist neben freiwilliger Einsatzbereitschaft aber auch vielen Förderern und Unterstützern zu verdanken, unter anderem dem Landkreis, der Gemeinde, der Emsländischen Eisenbahn, dem Unternehmen Meyering oder dem Wasserverband Lingener Land.
„Papamobil“
Besonders für ältere oder gehbehinderte Mitbürger aus allen Ortsteilen stellt der behindertengerecht umgebaute und auch in Rufbereitschaft zu habende Bürgerbus (als Fahrzeug in zweiter Generation dank seiner ungewöhnlichen Optik liebevoll „Papa-Mobil“ genannt) eine Verbindung zum öffentlichen Leben in Emsbürens Ortsmitte dar. Er ermöglicht ihnen weiterhin Selbstständigkeit und Beweglichkeit. Aber auch Kinder und Jugendliche sind mit dem Bürgerbus gerne, sicher und kostengünstig unterwegs, als besonderes Projekt beispielsweise auch die Mehringer Kindergartenkinder. „Ich bin stolz, diesem Bürgerbusverein vorstehen und Teil des Fahrerteams sein zu dürfen“, würdigte Vorsitzender Georg Dirks vor vielen Jubiläumsgästen auf der Deele des Heimathauses.
Musterhafte Ergänzung des ÖPNV
Seine Anerkennung vor unerschütterlichem Durchhaltevermögen sprach auch Kreisdezernent Marc-André Burgdorf den Akteuren aus. Der Bürgerbus in Emsbüren sei eine musterhafte Ergänzung des ÖPNV im ländlichen Raum, starkes Ehrenamt und ein nachahmenswertes Erfolgsmodell für den ganzen Landkreis.
„Im Bürgerbus fahren nicht nur Menschen mit, es fährt auch ein großes Stück Menschlichkeit mit“, verwies Bürgermeister Bernhard Overberg darauf, dass das 2017 mit dem Ehrenamtspreis der Gemeinde ausgezeichnete Fahrerteam auch mal spontan beim Ein- und Aussteigen behilflich sei, Einkaufstaschen vor die Haustür trage und für kleine und große Sorgen des Alltags ein offenes Ohr habe.
Spalier aus Bürgerbussen
In die große Schar der Gratulanten mischten sich auch die Vertreter von fünf weiteren Bürgerbusvereinen aus Emmerich, Gronau, Neuenkirchen, Ochtrup sowie Schüttorf-Ohne-Wettringen, deren Bürgerbusse ehrenvoll Spalier standen.
Bild: Zehn Jahre Bürgerbus Emsbüren: Die 15 ehrenamtlichen Fahrer nebst „Feuerwehrkräfte“ treten für die Emsbürener Bürgerschaft gerne mit viel Spaß aufs Gas.Foto: Anne Bremenkamp
Ein Bericht von Anne Bremenkamp für die Lingener Tagespost. www.noz.de