Unterrichtsstunde der besonderen Art
Lewin Kneisel gewann im letzten Jahr während der Meisterkurse der Emsbürener Musiktage zusammen mit der Fagottistin Lisanne Traub eine Auszeichnung für herausragende Leistungen. Die Auszeichnung beinhaltet ein Preisgeld in Höhe von 1.000 € sowie ein Soloauftritt gemeinsam mit dem Sinfonieorchester der Musikschule des Emslandes im Folgejahr. Manfred Hachmer nutzte die Gelegenheit und lud Lewin Kneisel in die Liudger Realschule ein.
Im „Meet & Greet“ erzählte Lewin, dass er 17 Jahre alt ist und in Berlin wohnt, genau genommen in einem kleineren Ort vor Berlin. Die Anwesenden Schülerinnen und Schüler reagierten überrascht, als er erzählte, dass er fast zwei bis drei Stunden täglich auf der Klarinette üben würde. Pianisten würden sogar fast fünf Stunden täglich üben, sagt er. Nur so könne man die Leistung aufrechterhalten. Ein Lieblingsstück hat er eigentlich nicht, aber er mag gerne die Sonaten von Brahms. Neben der Klarinette spielt er Klavier. Seine Familie sei eigentlich nicht so musikalisch veranlagt, sein Vater spielt Gitarre, aber mehr als Hobby, erzählt Lewin.
Auf die Emsbürener Musiktage ist er aufmerksam geworden durch Freunde, die schon einmal daran teilgenommen haben und durch Prof. Johannes Peitz, der bei den Musiktagen das Fach Klarinette unterrichtet. Durch Herrn Peitz hat Lewin ein Stipendium für die Teilnahme an den Meisterkursen in Emsbüren erhalten. Die Meisterkurse haben ihm sehr gut gefallen. Man konnte viele neue Leute kennenlernen und der Unterricht war toll. Emsbüren sei sehr ruhig, nicht zu vergleichen mit Berlin, sagt Lewin.
Lewin hat im Laufe seiner jungen Karriere schon einige Preise gewonnen, aber der für ihn wichtigste Preis war bisher der WDR Klassikpreis 2016, den er gemeinsam mit einem Freund gewonnen hat. Dadurch durfte er auf Konzertreise nach Japan gehen.
„Was machst du, wenn es nicht mit der Musik als Beruf klappen sollte?“ – ist eine letzte Frage der Schülerinnen und Schüler. „Wahrscheinlich fotografieren“, antwortet Lewin, das sei das Einzige, was ihn sonst noch interessieren würde.
Im Anschluss an das Interview spielte Lewin Kneisel noch drei Stücke auf der Klarinette, ein neues Instrument der Marke Cl. Wurlitzer. Ein Satz Klarinetten besteht aus einer A- und einer B-Klarinette. Sein Satz hat fast 20.000 € gekostet. Eine Investition in die Zukunft.
Schulrektor Hermann-Josef Pieper und Gemeindemusikdirektor Manfred Hachmer dankten Lewin Kneisel für die Vorführung und das Interview und wünschten ihm alles Gute für den weiteren Verlauf seiner Karriere.
Bild 1: Lewin Kneisel in der Mitte zwischen den Schülerinnen und Schülern des Wahlpflichtkurses Musik der Liudger Realschule.
Bild 2: Lewin Kneisel spielt auf seiner Klarinette u.a. das Stück „Mein Hut hat drei Ecken“.